Museum im Henkerhaus
Malerisch an der Stadtmauer gelegen, das Dach mit Efeu bewachsen, findet der Besucher Bernaus in der Nähe jener Stelle, wo bis 1884 das Mühlentor stand, ein einzelnes, altes Haus. Dies ist das Henkerhaus, die ehemalige Scharfrichterei in Bernau. Deshalb die drei Galgenvögel auf dem Wegweiser, und deshalb steht das Haus so abseits, denn wer wollte schon mit dem Henker Tür an Tür wohnen, zumal dieser zugleich die Obliegenheiten des Abdeckers in 40 umliegenden Gemeinden zu erfüllen hatte.Das Haus stammt aus dem 17. Jhd. Nach langjähriger Restaurierung ist es heute zu bewundern, wie es nach seinem Um- und Ausbau im 19. Jhd. aussah. Seit 1976 ist das Haus eine Abteilung des Heimatmuseums.
Die „Schwarze Küche“
Die alte Kochstelle wurde nach bauarchäologischen Befunden rekonstruiert und vermittelt, ergänzt durch andere Sachzeugen, ein anschauliches Bild des Alltagslebens vom 17. bis 19. Jahrhundert.
Der Keller
Wie grausam die Gerichtsbarkeit im Mittelalter gehandhabt wurde, ist im Keller des Hauses anhand der ausgestellten Gerichtsaltertümer nachzuvollziehen. Besonders bemerkenswerte Ausstellungsstücke sind unter anderem ein Richt- oder Schlagrad, ein Richtschwert, Folterinstrumente, Schandgeigen, -masken und -stein.
Das Bürgerzimmer
Hier fühlt man sich wie bei „Großmutter in der guten Stube“. Kanapee und Vitrine, Säulentisch und Regulator — und natürlich fehlen nicht die passende Bestuhlung und dazu ein Prachtstück von einem „Stiefelknecht“. In der Vitrine sind Gebrauchsporzellan und Kupfergeschirr aus dem 18./19. Jh. zu sehen. Steinzeitliche Funde zeugen von der frühen Besiedlung dieser Gegend. Und auch hier finden wir Bierkrüge als Reminiszenz an das Bernauer Bier. Über Jahrhunderte galt es als das beste der Mark Brandenburg. Es wurde, ob seines Wohlgeschmackes und seiner Haltbarkeit, auch in vielen Städten und Gemeinden außerhalb Brandenburgs geführt und gezapft.
Sonderausstellungen und Hussitenzimmer
Im Erdgeschoss befindet sich ein Raum, welcher der Darstellung der Begegnung Bernaus mit den Hussiten 1432 gewidmet ist. Im Mittelpunkt stehen hier Bilder von Prof. Stürmer und Dr. Friedrich. In einem weiteren Raum werden aus aktuellen Anlässen Sonderausstellungen gezeigt, dabei sei die in der Weihnachtszeit gezeigte Spielzeugausstellung besonders erwähnt.