01.08.2024
Museumsgeschichten aus Bernau: Der Prellbock
Pressemitteilung 306/2024 der Stadt Bernau
Jedes Museum steckt voller Geschichten. Spannende, kuriose, rührende Ereignisse verbergen sich hinter den Ausstellungsstücken im Museum im Steintor und im Museum im Henkerhaus. In der neuen Serie „Museumsfundstück des Monats" stellt das Team vom Museum Bernau jeweils ein Objekt in den Mittelpunkt und erzählt seine Geschichte.
Der Prellbock
Neuzugang im Museumsbestand des Museums Bernau
Viele Bernauerinnen und Bernauer wundern sich vielleicht über den massiven, zwei Tonnen schweren Prellbock auf dem Bahnhofsvorplatz. Was hat es damit auf sich?
Der Prellbock ist ein neues Objekt im Bestand des Museums Bernau und eines der wenigen erhaltenen Originalobjekte aus der Elektrifizierung der heutigen Berliner S-Bahn. Der Prellbock ist komplett aus Stahl und besitzt am oberen Ende einen Holm aus Holz. Mit großzügiger Unterstützung der Deutschen Bahn konnte der Prellbock Mitte Juli gesichert und dem Museum Bernau übergeben werden.
„Am 8. August 1924 begann der elektrische Zugverkehr der Berliner S-Bahn, mit der ersten Fahrt vom Stettiner Vorortbahnhof - dem heutigen Nordbahnhof - nach Bernau. Der Prellbock gehört in diese Zeit, das konnte beim Abbau zweifelsfrei nachgewiesen werden. Die dazugehörigen Gleise zeigten eine Prägung von 1923. Lange Zeit diente er zur Sicherung des Gleisabschlusses und schützte alles dahinter Befindliche. Zuletzt war er außer Funktion, denn nicht nur die Züge, sondern auch die Prellböcke der S-Bahn sind in einhundert Jahren moderner geworden", berichtet Franziska Radom, die Leiterin des Museums Bernau.
Ein finaler Platz für das neue Objekt wird noch gesucht. Bis dieser gefunden ist, wandert der Prellbock nach seiner Zeit auf dem Bahnhofsvorplatz erst einmal zur Sicherung ins Museumsdepot.