Mahd
Die Stadt Bernau verzichtet auf den ca. 35 ha öffentlichen Grünflächen (das sind 49 Fußballfelder) bei der Grünflächenunterhaltung seit 2013 auf den Einsatz von Pestiziden. Gehölze werden sachgerecht und systematisch gepflegt. Über 284.000 Quadratmeter Wiesen, Rasen und Mulden werden bis zu dreimal im Jahr im Straßenraum, in Parks sowie auf Grünanlagen und Spielplätzen der Stadt Bernau gemäht.
Das Mähen des Straßenbegleitgrüns ist eine freiwillige, unentgeltliche Serviceleistung der Stadt, die nicht in der Straßenreinigungsgebühr enthalten ist. An sich muss nur so viel gemäht werden, dass die sogenannte Verkehrssicherungspflicht erfüllt ist, d. h., dass Kreuzungen für die Verkehrsteilnehmer gut einsehbar bleiben und Gehwege nicht zuwachsen. Für die Mahd des Straßenbegleitgrüns in der Fremdvergabe gibt die Stadt jährlich ca. 87.000 Euro aus.
Beim Neuanlegen von Grünflächen ist das Infrastrukturamt bestrebt artenreiche, einheimische, insektenfreundliche, dauerhafte Staudenmischpflanzungen, Blumenzwiebeln und Sträucher sowie größere Flächen als Blumenwiesen zu nutzen. So entstand an der Kreuzung Zepernicker Chaussee/Mainstraße/Aldanstraße in Friedenstal eine Blühwiese.
In Bernau wurden auch bereits größere Extensivierungen im Straßenbegleitgrün sowie in Park- und Grünanlagen umgesetzt. Zahlreiche Flächen wurden mit mehrjährigen Mischungen mit heimischen Arten und einige mit regionalem Saatgut gezielt aufgewertet. Diese und weitere Flächen werden extensiv mit dem Sichel- und Balkenmäher gepflegt. Dabei wird das Mähgut abtransportiert, nachdem es eine Weile liegen gelassen wurde. Letzteres ermöglicht es ggf. mit eingesammelten Tieren, dass Mähgut zu verlassen.
So wurde beispielsweise beim Neubau der Ladestraße (2021) eine Wiesenansaat auf der Böschung angelegt, die 1-2x im Jahr in 2 Etappen mit 6 Wochen Pause gemäht wird. Das Mähgut wird 2 Wochen liegen gelassen und dann weggeräumt. Gleiches gilt auch für die Wiesen auf dem Vorplatz der Bahnhofspassage (2022).
Damit von Bürgern bewusst angelegte Blühstreifen nicht versehentlich unter die „Sense" kommen, stellt die Stadt Bernau sogenannte Blühschilder bereit. „Hier blüht es für Natur und Mensch – bitte nicht mähen!" steht darauf, umgeben von einer Hummel, einer Heuschrecke, einem Marienkäfer, einem Schmetterling und einer Glockenblume. Das Schild soll darauf hinweisen, die teils wildwachsenden oder ganz bewusst angelegten Blühstreifen stehen zu lassen.