02.09.2024
Museumsgeschichten aus Bernau: Der Willkommpokal
Pressemitteilung 338/2024 der Stadt Bernau
Jedes Museum steckt voller Geschichten. Spannende, kuriose, rührende Ereignisse verbergen sich hinter den Ausstellungsstücken im Museum im Steintor und im Museum im Henkerhaus. In der Serie „Museumsfundstück des Monats" stellt das Team vom Museum Bernau jeweils ein Objekt in den Mittelpunkt und erzählt seine Geschichte.
Der Willkommpokal
Objekt 5 von 470 im Steintor
Der Willkommpokal, der im Museum im Steintor zu sehen ist, verkörpert eine reiche Tradition, die bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht. Ursprünglich vom Adel genutzt, fanden diese kunstvollen Gefäße später auch in den städtischen Zünften Verwendung. Die Nutzung folgte dabei strengen Zeremonien, in denen die Reihenfolge des Trinkens und die Handhabung des Pokals festgelegt waren. Der Brauch, einem Gast oder einer zu ehrenden Person ein Getränk in einem wertvollen Gefäß anzubieten, lässt sich wohl bis ins Mittelalter zurückverfolgen und wird antike, wenn nicht sogar vorgeschichtliche Wurzeln haben.
Dieser besondere Pokal gehörte einst der Samt- und Seidenwirker-Innung Bernaus und stammt aus dem Jahr 1857. Zu festlichen Anlässen, wie der Aufnahme neuer Zunftmitglieder, wurde aus ihm Bier oder Wein ausgeschenkt. In ihm vereinen sich somit zwei der bedeutendsten Gewerke der Stadt: die Weberei und die Brauerei.
„Dieser Willkommpokal ist ein Symbol für die Handwerkstradition Bernaus. Er erzählt die Geschichte einer Stadt, deren Wohlstand und Identität eng mit dem Fleiß und Können ihrer Zünfte verbunden war", so Leo Grabsch, Mitarbeiter im Museum Bernau.
Geöffnet ist das Museum im Steintor bis zum 30. September 2024 dienstags bis freitags von 9 bis 12 Uhr und von 14 bis 17 Uhr, samstags und sonntags von 10 bis 13 Uhr und 14 bis 17 Uhr.